Der Stall am Poppenrichter Dorfplatz blieb nach der Oberpfälzer Herbergssuche nicht lange leer. Wenige Tage nach dem Schauspiel zog eine fast lebensgroße Nachbildung der Heiligen Familie aus der Hand des Amberger Künstlers Karl Heinz Stoiber ein. Der Initiator der Herbergssuche und Krippenbeauftragte der katholischen Pfarrei, Martin Gerstacker, sammelte Spenden für die Anschaffung der Krippe aus Eichenholz für den Dorfplatz. Die katholische Kirchenstiftung übernahm den Großteil der Kosten. Sie wurde bei der Finanzierung von der Landjugend der Pfarrei, der Sparkasse Amberg-Sulzbach sowie dem CSU-Ortsverband und der Kasse des Poppenrichter Bürgermeisters unterstützt.
Eine besondere Überraschung war, dass sich Bischof Dr. Rudolf Voderholzer nach einem Termin in Amberg für die Segnung der Außenkrippe extra Zeit nahm. Gut 30 Ministranten, Gemeindereferentin Regina Probst, Pfarrer Dominik Mitterer, Kirchenpfleger Stefan Hüttl, PGR-Sprecher Reiner Hoffmann und eine Schar von Gläubigen fanden sich kurzfristig am Poppenrichter Dorfplatz ein und nahmen den Regensburger Oberhirten in Empfang.
Pfarrer Mitterer freute sich darüber, dass Bischof Rudolf sich nach einem langen Arbeitstag noch kurzfristig die Zeit nahm, die Außenkrippe zu segnen. Ferner bedankte sich der Poppenrichter Ortspfarrer bei allen Spendern. In seiner Ansprache nach der Segnung betonte der Bischof, dass Krippen nicht nur religiöse Volkskunst seien, sondern auch ermutigen sollen, den eigenen Platz an der Krippe zu finden und aktiv an der Verkündigung der frohen Botschaft teilzunehmen. Zum Angelus-Gebet bat Bischof Rudolf alle Anwesenden, die Opfer des Anschlags von Magdeburg und deren Angehörige ins Gebet einzuschließen. Musikalisch wurde die Segnung vom evangelischen Posaunenchor Rosenberg-Poppenricht unter der Leitung von Kurt Lehner umrahmt.
Bürgermeister Hermann Böhm dankte in einem kurzen Grußwort Bischof Rudolf für sein Kommen. Die Außenkrippe sei eine wahre Bereicherung für den Poppenrichter Dorfplatz. Anschließend trug sich Bischof Rudolf im Rathaus ins goldene Buch der Gemeinde Poppenricht ein.
„Es ist eine große Wertschätzung unserer Arbeit, dass der Bischof sich extra für die Segnung Zeit genommen hat“, freute sich Martin Gerstacker. Mit einem Schmunzeln und einem Blick auf das nächste Jahr stellte er fest, dass noch Platz für weitere Figuren an der Krippe sei.